Kostenloser Leitfaden: Solar für Industrie und Gewerbe
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Leistungspreis

Der Leistungspreis ist der Betrag, der Stromabnehmern vom Netzbetreiber für die bereitgestellte Leistung in Rechnung gestellt wird. Der Leistungspreis wird meistens pro kW berechnet. Als Grundlage dient die höchste gemessene Leistung in einem Zeitabschnitt – meistens ist das ein Jahr (Jahresleistungspreis), in manchen Fällen aber auch ein Monat (Monatsleistungspreis).

Der Leistungspreis richtet sich also nicht – wie der Arbeitspreis – nach der bezogenen Strommenge, sondern nach der höchsten genutzten Kapazität. Da eine zeitgenaue Messung erforderlich ist, findet das Konzept nur Anwendung bei Kunden in der registrierenden Leistungsmessung (RLM).

Das Konzept ist durchaus vergleichbar mit Mobilfunkverträgen. Hier zahlen Kunden auch für die bereitgestellte Leistung (Geschwindigkeit) und das verfügbare Datenvolumen. Analog zahlen Stromabnehmer für die bereitgestellte Leistung (Leistungspreis) und die bezogene Strommenge (Arbeitspreis).

Berechnung

Zur Berechnung des Leistungspreises muss der Stromverbrauch von Kunden zeitgenau gemessen werden – üblicherweise viertelstündlich. Je 15 Minuten wird dann die durchschnittliche Last gemessen. Der höchste 15-Minuten Wert in einem Jahr wird dann zur Berechnung des Leistungspreises herangezogen. Der Kunde zahlt pro kW.

Beispiel:

Ein Kunde hat im Jahr 2024 eine Lastspitze von 120 kW. Der Netzbetreiber stellt ihm 40€/kW in Rechnung. Somit zahlt der Kunde 4.800€ für die Leistung in dem Jahr.

Implikationen

Da einzig die höchste Lastspitze in einem Zeitraum zur Berechnung des Leistungspreises herangezogen wird, kann ein einzelner Ausreisser große Kosten bedingen. Eine Analyse des Lastprofils kann hier nützlich sein, um das Einsparpotenzial zu berechnen, das sich durch ein Senken der Lastspitze (bspw. durch Peak Shaving oder Lastverschiebung) ergibt.

Verbraucher, die einzelne Lastspitzen nicht vermeiden können, können auch prüfen, ob möglicherweise die atypische Netznutzung für sie relevant ist. Dabei müssen Lastspitzen lediglich zu bestimmten Tageszeiten vermieden werden, um niedrigere Netzentgelte zu zahlen.