Kostenloser Leitfaden: Solar für Industrie und Gewerbe
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7000-Stunden-Regel

Die 7.000-Stunden-Regel bezeichnet die Berechnung von Netzentgelten bei besonders stromintensiven Verbrauchern. Verbraucher mit einem hohen Stromverbrauch (≥10 GWh/Jahr) und einer sehr statischen Last (≥7.000 Benutzungsstunden/Jahr) können individuelle Netzentgelte beantragen. Die Verbraucher zahlen dann nur noch deutlich reduzierte Netzentgelte, die sich nach den Volllaststunden richten. Je höher die Benutzungsdauer desto niedriger sind die fälligen Netzentgelte:

Bentuzungsstunden Netzentgeltrabatt
ab 7.000 80%
ab 7.500 85%
ab 8.000 90%

Zweck

Die reduzierten Netzentgelte für besonders intensive Verbraucher verfolgen zwei Ziele:

  • Wettbewerbsfähigkeit: Für Verbraucher mit einem solchen Verbrauch sind Stromkosten maßgeblich für die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Die Reduzierung der Netzentgelte soll diese Unternehmen im internationalen Wettbewerb stärken.
  • Netzdienlicher Verbrauch: Große stetige Verbräuche wurden lange als netzdienlich erachtet, da sie nur kleinen Schwankungen unterliegen. Dadurch können Kraftwerke vorausschauender betrieben werden.

Berechnung

Die reduzierten Netzentgelte werden wie die üblichen Netzentgelte berechnet und dann entsprechend der Benutzungsdauer reduziert: Es wird also der Jahresverbrauch mit dem Arbeitspreis multipliziert und der Leistungspreis mit der Lastspitze multipliziert. Die Arbeits- und Leistungskosten werden dann summiert und rabattiert:

  • Arbeitskosten: Arbeitspreis * Stromverbrauch
  • Leistungskosten: Leistungspreis * Lastspitze
  • Individuelle Netzentgelte: (Arbeitskosten + Leistungskosten) * Rabatt

Kritik

In den letzten Jahren wurde die 7.000h-Regel häufig kritisiert, da sie falsche Anreize schaffe. So haben Unternehmen unter der 7.000h-Regel einen starken Anreiz, mit Ihrem Verbrauch nicht auf Marktsignale zu reagieren. Beispielsweise könnte ein Verbraucher seinen Verbrauch in Zeiten von hoher Verfügbarkeit von Solarstrom hochfahren – tut dies aber nicht, da eine einzige Lastspitze dazu führen könnte, dass das Unternehmen keinen Netzentgeltrabatt mehr erhält. So bleibt das Flexibilitätspotenzial stromintensiver Unternehmen durch die 7.000h-Regelung großteils ungenutzt. Gerade mit dem fortschreitenden Ausbau erneuerbarer Energien wäre es aber von großer Bedeutung, dass auch große Verbraucher flexibel auf kurzfristige Marktsignale reagieren können. Ferner führt die Regel auch dazu, dass Unternehmen nicht von günstigem Überschussstrom profitieren können, da sie ansonsten ihre Rabatte gefährden.

Letztlich schaffen die Schwellenwerte auch noch Anreize für Verbraucher, Ihren Verbrauch auf über 10 GWh zu steigern, um sich für den Rabatt zu qualifizieren.

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Neben der intensiven Netznutzung bietet die atypische Netznutzung noch eine Möglichkeit für Verbraucher, von individuellen Netzentgelten zu profitieren.