Volleinspeisung
Volleinspeiser bezeichnen PV-Anlagen, die ihren gesamten Stromertrag ins öffentliche Netz einspeisen. Damit unterscheiden sie sich von Überschusseinspeiser (auch Teileinspeiser) genannt, die nur einspeisen, wenn der aktuelle Ertrag den aktuellen lokalen Bedarf übersteigt.
Wirtschaftlichkeit
Volleinspeiser erzielen Ihren gesamten wirtschaftlichen Ertrag mit der Abgabe von Strom ins öffentliche Netz. Betreiber können den Strom entweder ungefördert vertreiben, Power Purchase Agreements abschließen oder – in Deutschland – den Strom für eine feste Vergütung je Kilowattstunde ins Netz einspeisen. Seit 2021 erhalten Volleinspeiser in Deutschland eine höhere Einspeisevergütung als Überschusseinspeiser.
Durch die feste Vergütung sind die Erträge von Volleinspeisern sehr gut abzuschätzen. Ihre Wirtschaftlichkeit hängt dabei, anders als bei Überschusseinspeisern, nicht von aktuellen Strompreisen ab.
Vergleich zu Überschusseinspeisung
Die Einspeisevergütung sinkt erheblich, wenn man von der Voll- in die Überschusseinspeisung wechselt. Deswegen ist es meistens wirtschaftlicher, erst ab einem Eigenverbrauch von ca. 50% in die Überschusseinspeisung zu wechseln.
Rechenbeispiel
Wir nehmen folgendes an: Eine 100 kWp-Aufdach-Anlage produziert jährlich 100.000 kWh Strom. Als Volleinspeiser erhält sie eine Einspeisevergütung von 11 ct/kWh. Als Teileinspeiser nur eine Einspeisevergütung von 6 ct/kWh. Der Betreiber würde im Eigenverbrauch 20.000 kWh abnehmen und zahlt aktuell für seinen Strom 25 ct/kWh. Daraus ergibt sich folgendes:
Die Volleinspeiseanlage hat in diesem Szenario also jährlich einen um 1.200€ höheren wirtschaftlichen Ertrag als der Überschusseinspeiser. Erst ab einem Eigenverbrauch von 26.000 kWh sind die beiden Varianten wirtschaftlich gleichwertig.
Anwendungsbereiche
PV-Volleinspeiseanlagen vor allem in Bereichen Anwendung, in denen es große Dach- oder Freiflächen gibt aber keinen hohen Stromverbrauch. Typische Beispiele hierfür sind:
- Logistik- und Lagerhallen
- Hallen von landwirtschaftlichen Betrieben