Eigenverbrauchsoptimierung
Eigenverbrauchsoptimierung beschreibt die Maximierung des Anteils von selbst erzeugtem Strom am gesamten Stromverbrauch. Meistens ist es das Ziel durch einen höheren Eigenverbrauch, Stromkosten und CO2-Emissionen zu senken. Um den Eigenverbrauch zu steigern, eignen sich Batteriespeicher, Energiemanagementsysteme (EMS) sowie angepasstes Verbrauchsverhalten.
Motivation
Verbraucher einen finanziellen Anreiz ihren Eigenverbrauch zu steigern. Eigenstrom hat viele Kostenvorteile gegenüber Strom aus dem Netz. So entfallen in Deutschland bei Eigenstrom bspw. diverse Gebühren wie Netzentgelte und es sind auch deutlich weniger Parteien in der Beschaffung involviert. Somit senkt jede Kilowattstunde aus eigener Erzeugung, die eine Kilowattstunde aus dem Netz ersetzt, die Stromkosten.
Methoden
Da der Ertrage von Wind- und Solarkraft nicht steuerbar sind, muss der lokale Stromverbrauch an die Erzeugung angepasst werden, um den Eigenverbrauch zu steigern.
Energiemanagementsysteme
EMS eignen sich sehr gut, um den Eigenverbrauch zu steigern. Sie können, unter Berücksichtigung der aktuellen Erzeugung, flexible Verbraucher so steuern, dass möglichst viel Eigenstrom verbraucht wird.
- Solares Laden: Ladeinfrastruktur für Elektroautos kann so gesteuert werden, dass Ladevorgänge so lange verzögert werden, bis genügend Solarstrom zur Verfügung steht.
- Wärmepumpen: Elektrische Klimageräte wie Wärmepumpen eignen sich auch zur Optimierung des Eigenverbrauchs. Bspw. kann ein Gebäude bis zu einer vorgegebenen Maximaltemperatur geheizt werden, sobald Eigenstrom zur Verfügung steht. Steht kein Eigenstrom zur Verfügung, wird das Gebäude erst wieder geheizt, wenn eine Minimaltemperatur unterschritten wird. So ist die Innentemperatur immer in einem vorgegebenen Korridor und man macht sich das Gebäude als thermischen Speicher zu Nutze.
Stromspeicher
Mit Stromspeicher lässt sich überschüssiger Strom aus eigener Erzeugung speichern und zu einem späteren Zeitpunk nutzen. Allerdings ist hier die Wirtschaftlichkeit genau zu prüfen, da Speicher in der Anschaffung sehr teuer sind und gegebenenfalls Kostenvorteile von Eigenstrom gegenüber dem Netzbezug aufwiegen.
Anpassung des Verbrauchs
Haben Unternehmen große Verbraucher, können Sie deren Nutzung zeitlich an die Verfügbarkeit von Eigenstrom anpassen. Hier kann es jedoch zu erheblichen Beeinträchtigungen des operativen Betriebs kommen, sodass Kosten und Nutzen genau abgewogen werden sollten.