Stromkosten senken mit Stromspeichern

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Aktualisiert am:

16.10.2024

Batterien werden immer günstiger. Laut einer Studie von Bloomberg sind die Preise für Lithium-Batterien von Mai 2022 zu April 2024 von 147 Dollar pro kWh auf 75 Dollar pro kWh gefallen. Das ist ein Preisrückgang von fast 50% in gerade einmal 2 Jahren. Mit dem anhaltenden Preisrückgang wird der Einsatz von Batterien in immer mehr Fällen wirtschaftlich. In diesem Beitrag erklären wir, wie Unternehmen ihre Stromkosten mit Stromspeichern senken können.

Eigenverbrauchsoptimierung: Mehr eigenen Strom nutzen

Wer eine PV-Anlage betreibt und Strom ins Netz einspeist, erhält über die ersten 20 Betriebsjahre eine feste Vergütung pro Kilowattstunde. Die Höhe der Vergütung richtet sich dabei nach Alter und Größe der Anlage. Grundsätzlich gilt hier je älter und kleiner die Anlage desto höher die Vergütung pro Kilowattstunde. Eine Anlage, die heute mit einer Leistung von 200 kWp in Betrieb geht, erhält eine Vergütung von 7,57 Cent pro Kilowattstunde. Jeder Verbraucher, der mehr als 7,57 Cent/kWh zahlt, spart also mit jeder Kilowattstunde, die er von seiner Solaranlage verbraucht.

Um den Eigenverbrauch zu optimieren, kann eine Batterie eingesetzt werden. Das Prinzip ist sehr einfach. Produziert die Solaranlage mehr Strom als gerade benötigt wird, wird die Batterie mit dem Überschuss geladen. Ist der Strombedarf größer als die aktuelle Produktion der Solaranlage, wird die Batterie entladen.

Beispiel

Die Einsparung durch die Eigenverbrauchsoptimierung können schnell mehrere tausend Euro pro Jahr betragen. Nehmen wir an, Sie haben eine 200 kWp-Anlage mit einem Jahresertrag von 180.000 kWh. Inklusive Netzentgelten und anderen Abgaben zahlen Sie 15 ct/kWh und Sie erhalten eine Einspeisevergütung von 8 ct/kWh. Sie sparen also 7 Cent mit jeder selbst genutzten Kilowattstunde.

Ohne Batterie nutzen Sie 50% also 90.000 kWh von Ihrem Solarstrom. Steigern Sie mit einer Batterie nun Ihre Eigenverbrauchsquote um 20 Prozentpunkte auf 70% (126.000 kWh), nutzen Sie pro Jahr 18.000 kWh mehr Solarstrom. Damit erzielen Sie ein Ersparnis von 2.880€ pro Jahr.

Lastspitzenkappung: Lastspitzen senken

Die Lastspitzenkappung (auch Peak Shaving genannt) lohnt sich besonders für Unternehmen mit einer hohen Benutzungsdauer (≥2.500 Stunden/Jahr). Ab 2.500 Stunden ändert sich nämlich die Berechnung der Netzentgelte und Sie zahlen nur noch einen geringen Preis pro genutzter Kilowattstunde, dafür aber einen hohen Preis pro Kilowatt in der Lastspitze. Kunden in der Mittelspannung der Thüringer Energienetze bspw. zahlen 209€ pro Kilowatt.

Beispiel

Es ist schwer genau vorherzusagen, wie sehr eine Batterie Ihre Lastspitze senken kann. Dafür sind die Kostenvorteile einfach zu berechnen. Bleiben wir bei dem Verbraucher in der Thüringer Mittelspannung: Schafft er es mit einer Batterie seine Lastspitze um 20 kW senken, ergibt sich eine jährliche Ersparnis von 4.180€.

Lastspitzenverschiebung: Lastspitzen zu bestimmten Zeiten vermeiden

Ein anderer Weg, Ihre Netzentgelte zu reduzieren, ergibt sich durch die sogenannte atypische Netznutzung. Bei der atypischen Netznutzung müssen Sie wird nicht Ihre höchste Lastspitze über das gesamte Jahr betrachtet, sondern nur die Lastspitze in vorgegebenen Zeitfenster. Durch die zeitliche Beschränkung können Sie die relevante Lastspitze noch einmal mehr reduzieren.

Beispiel

Die Berechnung der Ersparnisse ist analog zur Lastspitzenkappung. Allerdings ist die Reduktion der Lastspitze in der Regel deutlich höher, da die Lastspitze nur in einem bestimmten Zeitfenster reduziert werden muss.

Arbitrage: Günstig kaufen.

Haben Sie einen dynamischen Stromtarif, sprich Ihr Strompreis hängt vom Bezugszeitpunkt ab, können Sie noch mehr aus einer Batterie rausholen. In der Regel ist der Strom an der Börse nämlich nachts sehr günstig. So können Sie Ihre Batterie über Nacht günstig laden und dann am Morgen, wenn die Strompreis meistens sehr hoch sind, nutzen.

Beispiel

Die Ersparnis hängt maßgeblich vom Börsenpreis ab. Allerdings ist es nicht unüblich, dass Strom an der Börse am Morgen doppelt so teuer ist wie in der Nacht. Eine Ersparnis von 5 Cent und mehr pro Kilowattstunde ist also durchaus realistisch.

Berechnen Sie jetzt Ihr Einsparpotenzial

Das lässt sich pauschal nicht sagen, da es ganz auf Ihr Lastprofil, die aktuellen Strompreise und Netzentgelte ankommt. Grundsätzlich zeigen die oben genannten Beispiele recht deutlich, dass ein Ersparnis von insgesamt 10.000€ pro Jahr durchaus realistisch ist.

Gerne führen wir eine erste Wirtschaftlichkeitsanalyse für Ihr Unternehmen durch, um Ihre mögliche Ersparnis zu berechnen. Füllen Sie einfach das Kontaktformular aus und einer unserer Experten, wird sich umgehend bei Ihnen melden.